Größte Herausforderung ist angemessene Wohnraumversorgung auf dem Land

Größte Herausforderung ist angemessene Wohnraumversorgung auf dem Land

12 Mrz 2019

Der Wohnungsmarkt entwickelt sich in zweierlei Richtung. Während in den großen Städten kaum Leerstand herrscht, stehen im ländlichen Raum viele Wohnungen leer – dafür findet sich hier mehr öffentlich geförderter und bezahlbarer Wohnraum, als in den Städten. Das geht aus dem heute von Thüringens Infrastrukturministerin Birgit Keller vorgestellten 2. Wohnungsmarktbericht Thüringen hervor.

„Der Bericht zeigt in seinem ganzen Umfang, dass wir vor zwei Herausforderungen stehen. Zum einen müssen wir den rückläufigen Beständen an sozialem Wohnraum entgegenwirken. Zum anderen, und da sehe ich die größte Herausforderung, müssen wir eine angemessene Wohnraumversorgung auf dem Land sicherstellen“, so der Sprecher für Infrastruktur und Bau der SPD-Fraktion Frank Warnecke. Vor allem das Thema altersgerechtes Wohnen spiele dabei eine Rolle, denn wie der Bericht auch zeigt: Trotz Zuwanderung in den Freistaat, sowohl aus anderen Bundesländern als auch aus dem Ausland, sinkt die Bevölkerungszahl in Thüringen perspektivisch weiter.

Obwohl langfristig sinkende Bevölkerungs- und Haushaltszahlen prognostiziert werden, zeigt der Bericht auf, dass Bedarf an neuen Wohnungen besteht. Im ländlichen Raum wird der Rückgang des Wohnungsbedarfs noch durch kleinere Haushaltszahlen verschleiert. Wo aber mittelfristig keine Nachfrage besteht, sinken der Sanierungswille und die Modernisierungsbereitschaft.

„Der Fokus der Wohnungsmarktpolitik muss also klar auf Lösungen im Bestand liegen. Das heißt konkret, dass Kommunen auch beim Rückbau leerstehender Gebäude unterstützt werden, dass wir als Landesregierung den Umbau in barrierefreies Wohnen weiter fördern und dass der Thüringer Wohnungsbaufonds für die Wohnraumförderung auf hohen Niveau fortgeführt wird“, so Frank Warnecke. „Und natürlich bleibt für uns als SPD-Fraktion weiterhin das vordringliche Ziel, dass niemand mehr als ein Drittel seines Einkommens für die Miete bezahlen muss.“ Die im Dezember 2018 neu überarbeiteten Wohnungsbaurichtlinien, unter anderem zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus, weisen dazu den richtigen Weg.

Frank Warnecke

Frank Warnecke

Stellv. Fraktionsvorsitzender | Sprecher für Haushalt, Infrastruktur, Bau und Verkehr

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