SPD-Abgeordnete Eleonore Mühlbauer fordert ein Suizidpräventionskonzept für Strafgefangene

Drei Menschen haben sich innerhalb kürzester Zeit im Strafvollzug das Leben genommen. Zwei davon starben sogar innerhalb weniger Tage im März 2017 in der Justizvollzugsanstalt Suhl-Goldlauter.

„Diese Suizide hätten möglicherweise verhindert werden können. Vor allem müssen wir unbedingt vermeiden, dass es zu Nachahmungseffekten kommt“, sagt Eleonore Mühlbauer, SPD-Landtagsabgeordnete und Obfrau in der Strafvollzugskommission. „Sechs Jahre gab es keine Selbsttötungen. Der zuständige Minister Lauinger muss hier dringend handeln. Besonders im Strafvollzug darf Selbsttötung nicht als letzter Ausweg für Inhaftierte verstanden werden. Insbesondere weil Untersuchungsgefangene bis zum Abschluss des Verfahrens unschuldig sind.“

Die U-Haft stellt für Inhaftierte eine besonders belastende Situation dar. Dazu SPD-Abgeordnete Mühlbauer: „Mit dem Wissen um die Selbsttötung nur Tage zuvor hätte die Justizvollzugsanstalt Suhl-Goldlauter geeignetere Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Hier scheint mehr Sorgfalt notwendig zu sein.“

Dazu fordert die SPD-Politikerin Auskunft vom zuständigen Justizministerium: Welche Präventionsmaßnahmen sind zum Selbstschutz der Inhaftierten möglich und können in Thüringen angewandt werden? „Der Minister muss sich den mehr als berechtigten Fragen zur tragischen Häufung von Suiziden der Strafvollzugskommission stellen,“ so Eleonore Mühlbauer.

Stefanie Gerressen

Stellvertretende Pressesprecherin