Mindestvergütung für Azubis hilft nicht nur Azubis – Wert von Arbeit muss sich in Entlohnung widerspiegeln
Für Auszubildende soll künftig ein Mindestlohn gelten. Darauf hat sich das Kabinett im Bund heute geeinigt. Dazu sagt die arbeitsmarkt- und jugendpolitische Sprecherin Diana Lehmann:
„Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Darum muss schon während der Ausbildung deutlich werden: Das, was Du tust, hat seinen Wert. Die Auszubildenden tragen durch ihre Arbeit zur betrieblichen Wertschöpfung bei und damit zum wirtschaftlichen und sozialen Erfolg Deutschlands. Das muss auch ihre Vergütung widerspiegeln.“
Schon jetzt sind alle Betriebe verpflichtet, ihren Auszubildenden „eine angemessene Ausbildungsvergütung“ zu zahlen. Dennoch ist das in manchen Berufen und Regionen noch sehr wenig. „In Thüringen weist die Tarifbindung noch immer große Lücken auf, wie im Sozialbereich. Das hat auch Auswirkungen auf die Mindestausbildungsvergütung (MAV). Tarifgebundene Ausbildungsbetriebe müssen sich nicht an die MAV halten, wenn diese darunter liegt. Hier muss im Gesetzgebungsverfahren noch nachgebessert werden“, so Diana Lehmann.
Die Ausbildungsvergütung regelt sich weiter nach Tarifvertrag, der zwischen Sozialpartnern ausgehandelt wird. Die MAV sichert künftig aber eine untere Grenze. Nur tarifgebundene Ausbildungsbetriebe können ihren Auszubildenden die für sie geltenden tariflichen Ausbildungsvergütungen zahlen, wenn diese noch unter den gesetzlich festgeschriebenen Sätzen liegen. Sie sollten bis zum Jahr 2024 an die Sätze der gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung herangeführt werden. Maßgeblich ist die tarifliche Ausbildungsvergütung.
Folgende Einigung geht jetzt auf den Weg:
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2020 |
515 Euro |
Ca. 608 Euro (+18%) |
Ca. 695 Euro (+35%) |
2021 |
550 Euro |
649 Euro (+18%) |
Ca. 743 Euro (+35%) |
2022 |
585 Euro |
Ca. 690 Euro (+18%) |
Ca. 790 Euro (+35%) |
2023 |
620 Euro |
Ca. 732 Euro (+18%) |
837 Euro (+35%) |
Stefanie Maria Gerressen
Pressesprecherin

Diana Lehmann
Sprecherin für Kinder, Jugend, Strategien gegen Rechtsextremismus, Arbeit und Gleichstellung