Kostenfreie Meisterausbildung ab 01.01.2026 – Fachkräfte und Gründungen für Thüringens Zukunft sichern

Ein zentrales Vorhaben im Koalitionsvertrag von CDU, BSW und SPD ist die kostenfreie Meisterausbildung. Für die Umsetzung haben die drei Regierungsfraktionen für die nächste Landtagssitzung heute (Montag) einen entsprechenden Antrag eingereicht. Die Pläne sind im engen Schulterschluss mit der Landesregierung entwickelt worden. Damit wird der entscheidende Schritt hin zu einer kostenfreien Meisterausbildung in Thüringen getan, indem der Meisterbonus auf 2.000 Euro und die Meistergründungsprämie auf 10.000 Euro jeweils verdoppelt werden. Das Wirtschaftsministerium geht für den Meisterbonus und die Meistergründungsprämie von einer Erhöhung des bisherigen Förderansatzes auf insgesamt mindestens 3,6 Millionen Euro ab 2026 aus. Einschließlich der gut sieben Millionen Euro für das „Aufstiegs-BAföG“ stellt das Land dann jährlich mehr als zehn Millionen Euro für die Förderung der Meisterausbildung zur Verfügung.

Dazu erklären die Wirtschaftsministerin sowie die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und der Wirtschaftspolitische Sprecher des BSW:

Colette Boos-John: „Eine kostenfreie Meisterausbildung ist ein wesentlicher Beitrag für mehr Betriebsgründungen und Betriebsübernahmen, für mehr Beschäftigung und für eine bessere Versorgung mit Handwerkerleistungen, gerade auch im ländlichen Raum. Darin kommt ein klares politisches Bekenntnis der Landesregierung zu Handwerk, Industrie und Grünen Berufen zum Ausdruck. Voraussetzung für die Umsetzung ist, dass der Landtag die entsprechenden Mittel bereitstellt.“

Andreas Bühl, CDU: „Die kostenfreie Meisterausbildung ist ein zentrales Versprechen unseres Regierungsvertrages. Heute machen wir damit ernst! Thüringen braucht mehr Meisterinnen und Meister – im Handwerk, in der Industrie, den grünen Berufen und überall, wo berufliches Können zählt. Mit der Erhöhung des Meisterbonus und der Gründungsprämie setzen wir klare Anreize: Berufliche Karriere statt finanzieller Barriere! Leistung zählt wieder etwas, gerade dort, wo viel Wertschöpfung erbracht wird. Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und bietet jungen Menschen echte Zukunftschancen. Wer Leistung zeigt, muss unterstützt werden. Berufliche Bildung verdient genauso viel Anerkennung wie ein Studium. Damit stärken wir die Wertschätzung für Leistung und sichern nachhaltig die Zukunft des Thüringer Handwerks.“

Matthias Herzog, BSW: „Ich bin dankbar, dass das Thema so kurz nach der Regierungsbildung umgesetzt werden konnte. Ich habe selber 2006 eine Unternehmensnachfolge angetreten und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass diese Unterstützung eine wichtige Motivation für engagierte Menschen ist, die eine Nachfolge antreten oder ein Unternehmen gründen wollen. Das gilt für die Bereiche Handwerk/Industrie, grüne Berufe – und vielleicht in der Zukunft auch für Gesundheit/Pflege. Thüringen ist und muss das Land der Handwerker bleiben. Diese Tradition und die damit verbundenen Qualitätsansprüche müssen aufrechterhalten und angepasst werden. Das haben wir jetzt auf den Weg gebracht.“

Lutz Liebscher, SPD: „Für uns als SPD-Fraktion ist entscheidend, dass der Zugang zu Bildung nicht vom Geldbeutel abhängig sein darf. Der Antrag der Regierungsfraktionen zur Meisterförderung zahlt genau darauf ein. Zudem ist die Kostenfreiheit für höhere Berufsabschlüsse ein entscheidender Schritt, um die Berufe attraktiver zu machen. Dies ist im Falle der Meister besonders wichtig – werden doch insbesondere sie benötigt, um künftige Fachkräfte auszubilden.“

Wahlkreis Jena II

Sprecher für Infrastruktur (Verkehr, Bau, Wohnen, Landesplanung), Forst, Landwirtschaft, Wissenschaft und Forschung