Kalthoff: „Gleiche Arbeit muss endlich gleich bezahlt werden“

Die SPD-Fraktion im Thüringer Landtag hat für die kommende Plenarsitzung am Mittwoch eine Aktuelle Stunde zum Thema „Gute Arbeit, gute Löhne – wachsende Lohnlücke in Thüringen schließen“ beantragt. Anlass ist die weiterhin bestehende, teils sogar wachsende Einkommenslücke zwischen Ost- und Westdeutschland.

„35 Jahre nach der Einheit ist es nicht akzeptabel, dass Vollzeitbeschäftigte in Thüringen im Durchschnitt mehr als 13.000 Euro brutto weniger im Jahr verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Beschäftigte im Osten leisten die gleiche Arbeit, oft sogar unter schwierigeren Bedingungen – und trotzdem bleibt der Lohnabstand bestehen. Das ist weder gerecht noch zukunftsfähig“, erklärt Moritz Kalthoff, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Besonders dramatisch sei, dass junge Menschen in Thüringen schon mit einem geringeren Einstiegsgehalt ins Berufsleben starten. „Das schmälert Perspektiven, trägt zur Abwanderung bei und schwächt unsere wirtschaftliche Basis. Wer will, dass Thüringen für Fachkräfte attraktiv bleibt, muss faire Bezahlung sichern“, so Kalthoff.

Als zentralen Hebel zur Verringerung der Lohnlücke nennt die SPD-Fraktion eine stärkere Tarifbindung. In Thüringen sind derzeit nur etwa 45 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden, bundesweit liegt der Anteil bei 49 Prozent. „Mehr Tarifverträge bedeuten höhere Einkommen, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Respekt vor der Leistung der Beschäftigten. Wir brauchen deshalb stärkere Anreize für Unternehmen, Tarifverträge abzuschließen – und politische Unterstützung für Betriebsräte und Gewerkschaften“, betont Kalthoff.

Kalthoff abschließend: „Die wachsende Lohnlücke dürfen wir nicht länger hinnehmen. Lohngerechtigkeit ist eine Frage von Respekt und Anerkennung und sie ist entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land.“