Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Bis 2030 werden im Freistaat 344.000 neue Fachkräfte benötigt. Die heute durch die Thüringer Sozialministerin vorgestellte Studie „Willkommen in Thüringen – Entwicklung des Fachkräftebedarfs bis 2030 und Strategien der Fachkräftegewinnung“ kommentiert die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, Diana Lehmann, wie folgt: „Die Studie bestätigt, dass durch die demografische Entwicklung die Position der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt in Thüringen gestärkt werden.“
Der steigende Fachkräftebedarf bringt aber auch neue Anforderungen mit sich. „Durch die wirtschaftliche Dynamik in Thüringen steigt die Anzahl an Arbeitsplätzen, insbesondere in den Sozialberufen und dem verarbeitenden Gewerbe. Die Thüringer Unternehmen sind gut darin beraten, gemeinsam mit ihren Betriebs- und Personalräten für gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne als Grundlage für die Gewinnung von Fachkräften zu sorgen“, so Diana Lehmann und ergänzt: „Dabei spielen die Stärkung der Tarifbindung und der Mitbestimmung im Unternehmen eine zentrale Rolle. Hier sind die Sozialpartner gefragt, Fortschritte zu machen“, sagt Lehmann. Darüber hinaus müssen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gestärkt werden. Nicht alle Instrumente zur Vermittlung in Arbeit seien noch zeitgemäß: „Hier müssen wir vor allem individuelle Angebote finden.“
Die Studie verdeutlicht zudem, dass in den Berufsgruppen bei denen schon heute Fachkräfte dringend und lang gesucht werden auch in Zukunft ein intensiver Fachkräftebedarf bestehen wird. Beispielhaft hierfür ist das Gesundheits- und Sozialwesen in Thüringen. So gehen mehr als die Hälfte der befragten Betriebe von einer Erhöhung ihres Mitarbeiterbestandes in den nächsten fünf Jahren aus. Außerdem kämpft die Branche schon jetzt mit Rekrutierungsschwierigkeiten insbesondere bei Pflegefachkräften, wie AltenpflegerInnen, Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. „Ich erhoffe mir hier nun endlich einen Durchbruch bei der Personalbemessung sowie der Entlohnung. Durch die Einführung eines allgemeinverbindlichen Branchentarifs in der Altenpflege wäre ein wichtiger Schritt für die Attraktivitätssteigerung des Berufs in Thüringen getan“, so Diana Lehman abschließend.
Bianca Wiedemann
Stellv. Pressesprecherin