Pressemitteilung
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25. November 2025
Black Week wird zum schwarzen Freitag für Zustellerinnen und Zusteller - SPD Thüringen unterstützt ver.di-Forderungen für mehr Fairness in der Paketbranche
Zum Start der Black Week steigen die Paketmengen massiv und mit ihnen die Belastungen für Zustellerinnen und Zusteller. Der heute veröffentlichte BARMER-Berufsatlas zeigt: In Thüringen liegt der Krankenstand in der Zustell- und Lagerwirtschaft 36 Prozent über dem Landesdurchschnitt. Beschäftigte fehlen im Schnitt 35 Tage im Jahr, vor allem wegen Rückenleiden und körperlicher Überlastung.
„Für die Beschäftigten ist die Black Week kein Shopping-Event, sondern ein schwarzer Freitag, eine schwarze Woche", sagt Moritz Kalthoff, wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
SPD Thüringen unterstützt ver.di-Aktionswoche: „Die Branche läuft auf Verschleiß“
Die SPD Thüringen stellt sich ausdrücklich hinter die ver.di-Aktionswoche vom 24. bis 29. November, in der Gewerkschaft und Beratungsstellen vor Paketdepots auf Missstände aufmerksam machen.
„Was ver.di beschreibt, sehe ich aus eigener Erfahrung: Die Branche läuft auf Verschleiß. Viele Zustellerinnen und Zusteller arbeiten am Limit, oft in undurchsichtigen Subunternehmerketten bei Unternehmen wie Amazon oder Hermes, die Verantwortung nach unten durchreichen“, so Kalthoff.
SPD fordert klare Regeln im Bundesrecht für die Menschen, die das Land bewegen
Die SPD-Fraktion fordert:
Ein klares 20-Kilo-Limit ohne Ausnahmen
„31,5-Kilo-Pakete sind für Einzelzusteller schlicht nicht tragbar. Eine echte 20-Kilo-Grenze schützt Gesundheit und verhindert Tricksereien wie die derzeit gesetzlich vorgeschriebenen ‚Hilfsmittel‘.“
Große, gut sichtbare Kennzeichnungen schwerer Pakete
„Briefmarkengroße Aufdrucke reichen nicht. Beschäftigte müssen auf den ersten Blick sehen, womit sie es zu tun haben.“
Konsequente Regulierung der Subunternehmerketten
„Es braucht Transparenz, Tarifbindung und klare Haftungsregeln. Wer die Gewinne einfährt, trägt auch Verantwortung: Amazon, Hermes und andere.“
Stärkung fairer Arbeitsbedingungen im Paket- und Logistiksektor
Unter anderem bessere Tourenplanung, realistische Zeitvorgaben und faire Entlohnung.
DGB-Index bestätigt die Belastungen
Kalthoff verweist zusätzlich auf den aktuellen DGB-Index Gute Arbeit, der für Thüringen eine besonders schlechte Bewertung bei Arbeitsintensität, Zeitdruck und körperlicher Belastung zeigt.
„Wenn Beschäftigte quer durch Thüringen hohe körperliche Belastung und extreme Arbeitshetze melden, dann ist das ein strukturelles Problem und kein individuelles Versagen einzelner Zusteller.“
Kalthoff: „Gute Arbeit darf kein Zufallsprodukt sein“
Abschließend macht der SPD-Abgeordnete klar: „Gute Arbeit darf kein Zufallsprodukt sein. Wer Pakete trägt, trägt einen Teil unseres Alltags. Wir schulden diesen Menschen Schutz, Respekt und faire Bedingungen. Die Branche muss raus aus der Logik billig um jeden Preis.“
Sprecher für Wirtschaft und Arbeit, Umwelt, Energie, Naturschutz, Forsten, Landwirtschaft und Ländlichen Raum

