Die SPD-Fraktion im Thüringer Landtag sieht nach der aktuellen Studie zu Antisemitismus an Thüringer Schulen dringenden Handlungsbedarf.
„Die Ergebnisse zeigen klar, dass Antisemitismus an unseren Schulen kein Randphänomen ist. Es darf nicht sein, dass antisemitische Vorfälle bagatellisiert werden oder Betroffene ohne Unterstützung bleiben. Hier müssen wir als Bildungspolitik noch besser werden“, erklärt Matthias Hey, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Hey fordert daher, Demokratiebildung in den Schulen deutlich auszubauen und dabei auch einen Schwerpunkt auf antisemitische Stereotypen und Ausgrenzung zu setzen. Ferner sei es notwendig, dass Schulen, an denen es zu antisemitischen Vorfällen kommt, sich gezielt Hilfe bei den bestehenden Unterstützungsstrukturen suchen.
„Schulen funktionieren leider nur allzu oft als eine Art ‚geschlossene Veranstaltung‘. Judenfeindliche Sprüche, rechte Parolen und antisemitische Angriffe werden von den Schulleitungen oftmals nicht an die Schulämter weitergemeldet, weil man denkt, die Schule sei dann mit einem Makel behaftet. Darum geht es aber überhaupt nicht, sondern darum, sich in solchen Fällen Hilfe und Unterstützung zu holen. Wir müssen die Schulleitungen darin bestärken, diesen Weg zu gehen“, so Hey.
Für die SPD-Fraktion ist klar: Lehrkräfte und Schulleitungen brauchen noch gezieltere Unterstützung und klare Handlungsleitfäden im Umgang mit Antisemitismus. „Wir werden das Thema weiter im Landtag auf die Tagesordnung setzen. Thüringen muss hier ein deutliches Signal setzen, dass Antisemitismus in keiner Schule Platz hat“, betont Hey.