„Der 26. April ist für mich stets ein Moment des Innehaltens und des bewussten Gedenkens“, sagt die Sprecherin für Opferverbände und Soziales, Birgit Pelke, anlässlich des morgigen Jahrestags des Gutenberg-Massakers in Erfurt. Ihre Gedanken seien bei den Opfern der Bluttat und ihren Angehörigen. „Dass die Träume und Hoffnungen von 16 Menschen, die zum Teil ihr ganzen Leben noch vor sich hatten, auf brutalste Weise ausgelöscht wurden, schmerzt nach wie vor“, so Pelke.
Das Gedenken an die Opfer des Gutenberg-Massakers bleibt aber auch immer eine Mahnung, kein Kind zurückzulassen und keines aufgeben. „Im hektischen Schulalltag kann es schnell passieren, dass Sorgen oder Nöte von einzelnen Schülerinnen und Schülern unbemerkt bleiben. Wir können nie wissen, welche dramatischen Folgen das haben kann. Deswegen ist es unsere besondere Verantwortung, Kindern und Jugendlichen einen Anlaufpunkt für ihre Sorgen zu geben“, so Birgit Pelke.
Thüringen sei in dieser Hinsicht in den letzten Jahren ein gutes Stück vorangekommen, erinnert die SPD-Abgeordnete. Sie nannte insbesondere die gesetzliche Verankerung der individuellen Förderung als Leitprinzip allen schulischen Lehrens und Lernens sowie den Ausbau der Schulpsychologie. „Aber auch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Schulbereich und das Landesprogramm zur Schulsozialarbeit sind wichtige bildungspolitische Weichenstellungen“, erläutert Pelke. Auf dieser Basis gelte es aufzubauen, um das Thüringer Schulwesen in den kommenden Jahren noch stärker an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler zu orientieren.
Elisabeth Kaiser
Pressesprecherin